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Unendlichkeit – Leere – Lebendigkeit

Ist die Imagination von Grenzenlosigkeit ein essenzieller Motor für wissenschaftliche und nachhaltige Entwicklung? Und falls ja, wie lässt sie sich mit Blick auf die Geschichte kritisch aktualisieren?

Das Bild zeigt eine Person, die auf einem Hügel steht und in den Sternenhimmel blickt. Die Silhouette der Person wird von einem violetten und rosa Nachthimmel voller Sterne eingerahmt.

Das Forschungsprojekt „Unendlichkeit – Leere – Lebendigkeit“ widmet sich der Vorstellungen einer Unendlichkeit unerforschter Räume in Physik, Kunst und Mathematik mit Blick auf ihre historische Prägung, ihre Wirkmacht im Kontext aktueller Krisen und spekulativer Zukunftsentwürfe. Im Zentrum steht die Erforschung des Kosmos, die durch den Mars Rover Perseverance und das James Webb Telescope in eine neue Phase eingetreten ist. Während der Rover nach Spuren mikrobiologischen Lebens auf dem Mars sucht, wirkt das James Webb Telescope wie ein Fenster zu einer bislang unbekannten Tiefenerfahrung des Alls, das erdähnliche Planeten offenbart. Die aktuellen Bilder des Weltalls fordern die Annahmen einer Leere und Unbelebtheit heraus, die grenzenlosen Räumen kulturhistorisch innewohnt. Die Geschichte des Kosmos wird gleichzeitig mit der Geschichte der Menschheit und dem, was Menschsein im Zeitalter des Transplanetarischen bedeutet, befragbar. Die Vorstellung einer Leere und Grenzenlosigkeit des Kosmos ist kulturell und wahrnehmungshistorisch geprägt: Insbesondere die Wissenschafts- und Wahrnehmungsgeschichte der Polarregionen kann als ein Vorläufer der Raumfahrt gesehen werden und ermöglicht sowohl wissenschaftliche als auch ethische Perspektiven auf eine gegenwärtige Erforschung des Kosmos und seine zukünftige Nutzung. Die spezifische und vergleichende Betrachtung des Verständnisses und der Imaginationen des Kosmos in wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen soll einen verantwortlichen Umgang mit dem Kosmos als eine ökonomische, epistemische und kulturelle Ressource ermöglichen, die (trotz der beständigen Ausdehnung des Alls) Unendlichkeitsfantasien auf ihre Potenziale und Gefahren befragen muss. Darum fragen wir: Ist die Imagination von Grenzenlosigkeit ein essenzieller Motor für wissenschaftliche und nachhaltige Entwicklung? Und falls ja, wie lässt sie sich mit Blick auf die Geschichte kritisch aktualisieren?

Das Forschungsprojekt „Unendlichkeit – Leere – Lebendigkeit“ wird durch die Bodo-von-Borries-Stiftung gefördert.

beteiligte Mitglieder

beteiligte Alumni / Alumnae