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Preprint | Mathematische Entscheidungshilfe - Wie Covid-19-Tests effizienter werden könnten

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12.05.20

Mitglieder der Jungen Akademie zeigen in einem Preprint, wie COVID-19-Tests effizienter werden und zur wirkungsvollen Kontrolle der Infektionskurve beitragen könnten.

Themen

Die COVID-19 Pandemie betrifft uns alle: Ausgangssperren, Kurzarbeit, Schulschließungen, Einschränkungen im Wissenschaftsbetrieb etc. Anfangs konnten Infektionswege noch nachverfolgt und Kontaktpersonen frühzeitig isoliert werden. Mittlerweile können nur noch mit kollektiver Quarantäne und Schutzmaßnahmen die Infektionsraten reduziert werden. Wenn die Nachverfolgung von Infektionswegen nicht mehr möglich ist, ist eine massive Ausweitung von Testkapazitäten und ein breites Testen der Bevölkerung der einzige Ausweg aus dem Lockdown, da nur so ein Wiederaufflammen von Infektionsherden frühzeitig erkannt und kontrolliert werden kann. Vor dem Hintergrund der aktuellen Testkapazitäten würde es jedoch fast drei Monate dauern, um nur 10% der Bevölkerung in Deutschland zu testen - viel zu lange für eine wirkungsvolle, dauerhafte Kontrolle und Eindämmung der Infektion.

Mitglieder der Jungen Akademie Timo de Wolff, Dirk Pflüger und Martin-Immanuel Bittner haben in Zusammenarbeit mit Michael Rehme von der Universität Stuttgart und Janin Heuer von der Technischen Universität Braunschweig ein Preprint zum Thema „Evaluation von Pool-basierten Testansätzen zur Ermöglichung eines bevölkerungsweiten Screenings für COVID-19“ veröffentlicht. In diesem simulieren sie verschiedene Testmethoden in den USA, Deutschland, Großbritannien, Italien und Singapur. Mit der Simulation zeigen sie, dass pool-basierte Testverfahren in aktuellen Szenarien bei einer Infektionsrate von 1 Prozent etwa acht Mal effizienter als Einzeltests sein können. Ein Zehntel der Bevölkerung Deutschlands könnte bei einer solch niedrigen Infektionsrate mithilfe von realistischen und optimierten Pool-Teststrategien innerhalb von ca. 10 Tagen auf Covid-19 getestet werden. Pool-basierte Testverfahren können außerdem die Anzahl der falsch-positiven Diagnosen stark reduzieren.

Die interaktive Webseite ist zu finden unter https://ipvs.informatik.uni-stuttgart.de/sgs/cgi-bin/JA/covid19/.

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