Salon Sophie Charlotte 2018

Reise durch die Sprachvielfalt

Sprache im Plural Ein rot-grün leuchtendes Knicklicht, ein Glückskeks und mit dem Programm des Abends bedrucktes Esspapier – damit ausgerüstet betraten am 20. Januar 2018 zahlreiche Gäste des Salons Sophie Charlotte den Raum 230 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Die zehn neuen Mitglieder der Jungen Akademie präsentierten in drei Sessions zum Oberthema „Sprache im Plural“ die ganze Vielfalt der Sprache: von der Wissenschaftssprache, über Leichte Sprache bis hin zur Gebärdensprache.

Programm der Jungen Akademie

In einer Eröffnungsrunde führten Mitglieder der Jungen Akademie ins Thema des Abends ein. Im Zentrum standen dabei Fragen wie „Sagt ein Bild mehr als tausend Worte?“ oder „Ist gute Wissenschaft immer übersetzbar?“ Mittels der Knicklichter konnte das Publikum demokratisch über diese Fragen abstimmen, bevor eines der Mitglieder sie vor dem eigenen Forschungshintergrund zu beantworten versuchte.

In einer sich anschließenden Podiumsdiskussion debattierten Mitglieder der Jungen Akademie mit Bettina M. Bock (Sprachwissenschaftlerin, Universität zu Köln), Markus Bösch (Journalisst und Unternehmer, Berlin), Paul Brodowsky (Autor, Berlin) und Jacqueline Schäfer (Kommunikationsberaterin und Redenschreiberin, Berlin) über Pluralität, Komplexität und die sinnvolle Reduktion von (Fach-)Sprache. Fragen nach Übersetzbarkeit und Verständlichkeit von Sprache am Beispiel politischer Meinungsbildung schlugen die Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. „Das Thema Sprache war an diesem Abend nicht nur der Inhalt des Programms. Unser Ziel war auch, Kommunikation anzuregen und mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen“, betonte die Mitorganisatorin Anna Lisa Ahlers, Sinologin und Politikwissenschaftlerin an der University of Oslo und Mitglied der Jungen Akademie. Einen ganz anderen Ansatz als die klassischen Formate Vortrag oder Podiumsdiskussion bot der abschließende Auftritt der Improtheatergruppe IONen Berlin. Eindrucksvoll und unterhaltsam demonstrierten sie, welche Bedeutung Sprache auf die Wahrnehmung hat. „Ja, aber…“ geht den Besucherinnen und Besuchern künftig sicherlich nicht mehr so leicht über die Lippen.

In den Pausen konnten die Gäste ihre Fremdsprachenkenntnisse ausbauen. Eine nach dem Prinzip des Spiels „Stille Post“ programmierte und auf online-basierten Übersetzungsprogrammen fußende Webseite war ein spannender Zeitvertreib. Ausprobieren lässt sie sich hier: Flüsterpost.

Mit Christian Stein gestaltete ein weiteres Mitglied der Jungen Akademie einen Raum zum Thema „Code Poetry“ - also digitaler Literatur: „Im Wechselspiel von menschlicher Bedeutung und maschineller Ausführung ereignet sich etwas, in dem sich das, was Sprache heute ist, auf ganz eigene und faszinierende Weise offenbart“, erläuterte Christian Stein.

Bildnachweis für alle Bilder: Die Junge Akademie

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